J ü r g e n ‚ K a l l e ‚ W i e r s c h
† 29.07. 2014
Wir vermachen Dir unser Huelsenherz – 1991
Großer Tor
Wir loben dich
Ich stelle vor
Den Buerger Murks
Den Goldeihüter Dicksack
Den Selbstverschlinger Fresshans
Das Mastschwein der Geistigkeit
Die Jämmerlichkeit in Person
Du wolltest uns noch einmal versammelt sehen
Wir sind gekrochen gekommen
Geleckt
In vollem Schleim
Noch kruzefixer
und neunmalklueger
Als im finstersten Ehedem
Wir breiten unser Lechzen aus
Uns ist so gar nicht zum Lachen
Wenn du nicht ueber uns ulkst
Du forderst unseren Unverstand
Den können wir nicht geben
Den schulden wir der Bank
Du wirst doch sicher wissen
Wir leben auf Kredit
So sollen wir dann lauthals
Fuer den allerletzten Blödsinn
Ein Wort einlegen
Die Wahnwitzhymne
Hinausposaunen
wir treten ja
Viel lieber leise
Jene wunderliche Stille ein
Die hinter unserem Lauten
Schlummert
Uns ist so dringlich danach
Wir wuenschen
Mit eiligem Herzen
Dies Fluegelwesen Neugier
Einfach totzutrampeln
Was soll das
Kubistische Tänze
Von Pauken eingeschlagener Taumel Negertrommelgrollen
Am weinerlichen Himmel
Ekstasen des
One
Two
Steps
Laut Verordsucht
Laut Furzlass
Laut Verfuegung des Schicks
Laut Suelz uend Huelsenfruecht
Wir warten auf
Mit Heckmeck
Und allerlei Fisimatenten
Wozu ein Verhältnis zu den Dingen
Wir klagen ein
Das Leben nach dem Tod
Die Ehre uebers Grab hinaus
Nicht irregegangen
In Träumen zerschunden
Nein
Nicht als Getreue des Unsinns
Als Zornige Bruderschaft
Nein
Als dein gehasstes Pazifistenvolk
Im Dada schreienden Alltagskrieg
Jürgen Wiersch, 15.06. 2010, Museum für westfälische Literatur, Haus Nottbeck
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